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Pas encore paru. Cet article sera disponible le 15.12.2024
The Maqmt of arr features an intellectual pursuing a trickster to collect his rare words, sophisticated compositions, and curious accounts. Writing against the grain of modernist and Orientalist readings, Essakouti argues that strangeness in both language and space is the key to this forgotten classic, which makes it worth reading also today. Only a stranger (gharb) who comes from a distant land can fulfill the audience's obsessive desire for curiosities, wondrous accounts, and exotic vocabulary (gharb), which always exists elsewhere.
Dieses Buch handelt über Fremdheit und Fremde in den Maqmt des al-arr, einem Werk der arabischen literarischen Fiktion aus dem 6./12. Jahrhundert. In 50 episodischen Erzählungen treffen sich ein gelehrter Literat und ein Trickster, wobei der Erstere die seltenen Worte, geistreichen Kompositionen und seltsamen Begebenheiten des Letzteren aufzeichnet. ein Fokus auf das Fremde, Rare und Seltsame (gharb) ist ein Schlüsselelement des maqma-Genres. Al-arr gibt diesem Element Nachdruck und setzt ihn auf zweierlei Art und Weise in seinen maqmt ein: im Wortschatz und in der Beziehung des Tricksters mit Raum. Der seltene Wortschatzes vereint Ausdrücke der Beduinen, Beschimpfungen, Gaunersprache und Jargon. Diese werden in der arabischen Lexikografiee unter der Kategorie gharb, seltsam oder rar zusammengefasst. Die Beziehung der Menschlichen Erfahrung mit Raum manifestiert sich im Akt der Bewegung von einem Ort zum anderen, im Zustand der Isolation und des Exils weit weg von Heim und gewohnter Umgebung, im Handel mit Kuriositäten, in der Sammlung seltsamer Anekdoten, und darin, ein gharb, ein Fremder zu sein.
Vormoderne Leser der arrya erkannten und schätzten die Fremdheit bzw. die Rarität der Sprache arrs. Ihre Erben in der arabischen Moderne wandten sich gegen den unmoralischen Inhalt, die ornamentierte Sprache und die schablonenhafte Handlung der arrya. Sie zogen einen literarische vor, der europäischen Literaturen näher stand. Dieser Wandel von der frühmodernen europäischen Forschung zur arabischen Literatur beeinflusst. Im Gegensatz zur frühen orientalistischen und Modernistischen Rezeption argumentiert Essakouti, dass wir die arrya ästhetisch, intellektuell und literarisch besser verstehen, wenn wir sie nach ihren eigenen Kriterien schätzen und das Rezeptionsparadigma ihrer frühen Leser übernehmen.
Die Forschung hat bis vor Kurzem das Element des gharb und insbesondere das Fremdsein im Raum in der arrya nur im Vorbeigehen diskutiert. Essakouti argumentiert, dass sprachliche gharba (seltene Wörter und seltsame Ausdrücke) und materielle ghurba (ein Fremder sein) in der arrya voneinander abhängen und aufeinander angewiesen sind. Die arrya macht großzügigen Gebrauch vom Doppelsinn, und auch die gegenseitige Abhängigkeit der zwei Aspekte ist ein Doppelsinn: nur ein gharb (Fremder) kann gharb (fremden Wortschatz) beschaffen. Nur ein Fremder, aus einem fremden Land kommend, kann das obsessive Verlangen des Publikums nach Kuriositäten, wundersamen Berichten und exotischem Wortschatz erfüllen, die immer nur anderswo existieren.
https://www.uni-muenster.de/ALEA/team/AsmaaAssakouti.html
Auteur
Dr. Asmaa Essakouti was born on 23 June 1993. She studied Arabic and Comparative Literature at the Moulay Ismail and Ibn Zohr Universities in Morocco and at Doha Institute in Qatar. She received her PhD in Arabic Studies at the Free University of Berlin in 2023. Since March 2024, she is a postdoctoral researcher at the Institute of Arabic and Islamic Studies at University of Münster. Her research interests include pre-modern and modern Arabic literature, narratology, fiction, and humour.