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Die deutsche Nachkriegsgeschichte ist vor allem die Geschichte der schwierigen Auseinandersetzung mit der eigenen verbrecherischen Vergangenheit. Für die Deutschen galt es, das Vertrauen ihrer Nachbarn neu zu gewinnen, um den Weg zurück in den Kreis der zivilisierten Völker zu finden. Dabei zeigen die Beiträge, dass Versöhnung nicht «besiegelt» werden kann, sondern eine nie endende politische, soziale und kulturelle Arbeit darstellt.
Im Jahre 1945 stand Deutschland ohnmächtig und geächtet vor den Trümmern seiner Politik. Rassischer Weltanschauungskrieg und systematische Vernichtung der europäischen Juden waren ein zivilisatorischer Bruch und belegten die Deutschen mit einer moralischen Schuld. So ist die deutsche Nachkriegsgeschichte vor allem die Geschichte der schwierigen Auseinandersetzung mit der eigenen verbrecherischen Vergangenheit. Für die Deutschen galt es, das Vertrauen ihrer Nachbarn neu zu gewinnen, um den Weg zurück in den Kreis der zivilisierten Völker zu finden. In Politik und Zivilgesellschaft wuchsen schnell erste Initiativen, die auf Verständigung und Versöhnung abzielten. Mentale Demobilisierung und Abbau von Feindbildern gehörten zu den Aufgaben, um nach dem Krieg ein friedvolles Miteinander in Gegenwart und Zukunft herzustellen. In einer breiten Gesamtschau beleuchtet dieser Band, wie über symbolische Gesten, an Erinnerungs- und Gedenkorten, durch Organisationen und Institutionen, über Aktionsfelder und Handlungsformen, bisweilen unter wissenschaftlicher Anleitung, Prozesse eingeleitet wurden, die in den meisten Fällen aber nicht immer zur Verständigung zwischen den Deutschen und ihren europäischen Nachbarn beitrugen. Dabei zeigen die Beiträge, dass Versöhnung nicht «besiegelt» werden kann, sondern eine nie endende politische, soziale und kulturelle Arbeit darstellt.
Auteur
Corine Defrance ist Professorin für Zeitgeschichte am Centre national de la recherche scientifique (SIRICE, Paris). Sie forscht vorrangig zu den deutsch-französischen Beziehungen, zu Bildung und Wissenschaft in Deutschland und Frankreich sowie zu Versöhnungsprozessen in Europa. Ulrich Pfeil ist Professor für Deutschlandstudien an der Université de Lorraine, Metz. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Geschichte Deutschlands, die deutsch-französischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert sowie auf die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Folgen des Kalten Krieges in Europa.
Résumé
«Das Buch bietet [...] wichtige Bausteine zu einer Geschichte der deutschen Versöhnungsbemühungen nach 1945, die zudem durch umfangreiche Namens-, Orts- und Institutionenregister leicht erschlossen werden können.»
(Wilfried Loth, Francia-Recension 4/2016)
Contenu
Inhalt: Symbolische Gesten Erinnerungs- und Gedenkorte Organisationen und Institutionen Aktionsfelder und Handlungsformen Im Dienste der Versöhnung? Friedensforschung und Friedenspädagogik in Deutschland.
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