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Die Bedeutung linker Totalitarismuskritik im 20. Jahrhundert.
Welche Bedeutung hatte linke Totalitarismuskritik in den deutschsprachigen Diskursen des 20. Jahrhunderts und wie entwickelte sie sich? Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die verschiedenen Entwicklungsstufen dieser Diskurse und spannen dabei den Bogen von den frühen Analysen und Kritiken in der Weimarer Republik über die Konzeptualisierungen im Exil bis zur Theorie und Praxis im Kalten Krieg. Es wird deutlich, dass Totalitarismuskritik nicht nur eine Domäne von Liberalen und Konservativen war und sich auch keineswegs erst im Zuge des Kalten Krieges herauskristallisierte. Die Verwurzelung im Marxismus musste solchen Bolschewismus, Faschismus und Nationalsozialismus einbeziehenden Analysen nicht im Wege stehen, wie gerade der Fall des frühen sozialistischen Diktaturkritikers und demokratischen Marxisten Karl Kautsky anschaulich zeigt.
Auteur
Dr. phil. Mike Schmeitzner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung der TU Dresden.
Contenu
Mike Schmeitzner Thematische Relevanz und Konzeption I. Frühe Analysen und Klärungsversuche (1918 bis 1933) Werner Müller Bolschewismuskritik und Revolutionseuphorie. Das Janusgesicht der Rosa Luxemburg Jürgen Zarusky Demokratie oder Diktatur: Karl Kautskys Bolschewismuskritik und der Totalitarismus Uli Schöler Totalitarismustheoretische Ansätze bei Alexander Schifrin. Ein Grenzgänger zwischen russischer und deutscher Sozialdemokratie Stephan Albrecht Rechtsstaat, autoritäre Demokratie und der europäische Faschismus. Hermann Hellers Grundlegungen einer starken Demokratie Michael Rudloff "Diktatur als Ausnahmezustand" versus "Diktatur als System"? Totalitarismustheoretische Kontroversen in den "Neuen Blättern für den Sozialismus" Bernd Faulenbach Zur Rolle von Totalitarismus- und Sozialfaschismus-"Theorien" im Verhältnis von Sozialdemokraten und Kommunisten in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren II. Konzeptualisierungen im Exil (1933 bis 1945) Rainer Behring Option für den Westen. Rudolf Hilferding, Curt Geyer und der antitotalitäre Konsens Gerhard Besier No longer a "German patriot"? Eduard Heimann an der New School for Social Research Clemens Vollnhals Ein Renegat schreibt Theoriegeschichte: Franz Borkenau (1900-1957) Mario Keßler Arthur Rosenberg, der Linkszionismus und das Totalitarismus-Problem. Betrachtungen im New Yorker Exil Mike Schmeitzner Brauner und roter Faschismus? Otto Rühles rätekommunistische Totalitarismustheorie Alfons Söllner Totalitarismustheorie und frühe Frankfurter Schule III. Theorie und Praxis im Kalten Krieg (1945 bis 1989/90) Mike Schmeitzner Der Totalitarismusbegriff Kurt Schumachers. Politische Intention und praktische Wirksamkeit Mike Schmeitzner Arno Hennig, Carlo Schmid und die Totalitarismuskonferenz der SPD im Juni 1947 Siegfried Heimann Ernst Reuter - Hoffnungen eines (Re)migranten auf dem Prüfstand Berlin Uwe Backes Vom Marxismus zum Antitotalitarismus: Ernst Fraenkel und Richard Löwenthal Eckhard Jesse Die Totalitarismuskonzeption von Herbert Marcuse Bernd Faulenbach Die demokratische Linke und die Umwälzung 1989/90. Zur Bedeutung von Totalitarismustheorien in der deutschen Sozialdemokratie Anhang Abkürzungsverzeichnis Personenverzeichnis Autorenverzeichnis