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Reisen bedeutet Abenteuer und Neuentdeckung, auch in der Literatur. Ganz gleich, ob ein Reisebericht real oder fiktiv ist: Er verlangt vom Leser, sich selbst und seine Heimat in der Welt zu verorten. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes analysieren verschiedene Formen und Genres österreichischer Reiseliteratur, wie Forschungsreiseberichte, Reisefeuilletons, Lyrik und Romane: vom mittelalterlichen Pilgerbericht über Reiseliteratur der Kolonialzeit bis hin zum Exil, zur engagierten Literatur seit 1945 und zu den Reiseproblematiken des Anthropozäns. Neben bekannten Reisenden Ingeborg Bachmann, Josef Haslinger, Christoph Ransmayr, Gerhard und Joseph Roth stehen weniger prominente Autoren Franzi Ascher, Karl-Markus Gauß, Margarete Hamerschlag, Franz Sikora und Bruno Weinhals sowie die Wiener Gruppe. Ihre Texte illustrieren die Vielfalt der Formen und Themen des Reisens sowie den Beitrag der Reiseliteratur zur Verhandlung der österreichischen Standortbestimmung zwischen Nähe und Ferne.
Auteur
Caitríona Leahy ist Associate Professor für Germanistik und Fellow am Trinity College Dublin. Sie hat unter anderem zu Ingeborg Bachmann, Anselm Kiefer und Christoph Ransmayr veröffentlicht. Florian Krobb ist Prof. em. of German an der National University of Ireland, Maynooth, und Extraordinary Professor an der University of Stellenbosch, Südafrika. Er hat von 2010 bis 2017 das Jahrbuch Austrian Studies herausgegeben und ist Autor mehrerer Bücher zur deutschsprachigen Reise-, Jugend- und Abenteuerliteratur über das Afrika des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
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