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Die räumliche Verortung historischer Erinnerung ist in der geschichtswissenschaftlichen Forschung der jüngeren Zeit intensiv diskutiert worden. Dabei hat die Vorstellung von weitgehend einheitlichen Formen der Erinnerung jedoch bisweilen den Blick auf die Vielschichtigkeit des Phänomens verdeckt. Ein Nebeneinander unterschiedlicher Modi historischer Erinnerung lässt sich nirgendwo eingehender beobachten als im städtischen Raum der Metropole Rom während der Epoche der Spätantike. Im Zuge der Christianisierung der Stadt und ihrer Führungsschichten, im Rahmen des spannungsreichen Verhältnisses zwischen Senatsaristokratie und Kaisertum und beim Ringen um die Bedeutung Roms für das gesamte Imperium waren soziale und religiöse Gruppierungen sowie politische Akteure ständig darum bemüht, ihren Platz in der römischen Geschichte zu definieren und in der Ewigen Stadt zu verorten. Diesen vielschichtigen mentalitäts-, sozial- und religionsgeschichtlichen Prozessen gehen die 14 Beiträge des vorliegenden Bandes aus verschiedenen Perspektiven nach.
Auteur
Ralf Behrwald, geb. 1967. Studium der Alten Geschichte, Klassischen Archäologie und Neueren Englischen Literaturwissenschaft an den Universitäten Tübingen und Perugia. Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der TU Chemnitz; dort 1998 Promotion. Assistent und Oberassistent an der Universität Bamberg; dort 2004 Habilitation. Fellow in Byzantine Studies, Dumbarton Oaks; Akademischer Rat an der LMU München. Seit 2007 Professor für Alte Geschichte an der Universität Bayreuth.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte Lykiens und des lykischen Bundes; griechische Epigraphik, Landeskunde und Historiographie; Rom in der Spätantike. Christian Witschel, Studium in Berlin und Oxford, Promotion 1998, Habilitation 2004, ist seit 2005 Professor für Alte Geschichte an der Universität Heidelberg. Forschungsschwerpunkte: Geschichte der römischen Kaiserzeit und der Spätantike, lateinische Epigraphik.
Résumé
"Rom in der Spätantike. Historische Erinnerung im städtischen Raum enthält fünfzehn wichtige Beiträge, die das Niveau des Kolloquiums und dessen Teilnehmer widerspiegeln. Die Autoren sind nicht nur Spezialisten auf ihrem Feld, sondern zeigen auch, daß man, um zu neuen Einsichten zu gelangen, neue Wege bestreiten sollte." Mirjana Sanader Arctos 46, 2012
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