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Die Untersuchung behandelt den von zeitgenössischen Verfechtern eines "islamischen Wirtschaftssystems" erhobenen Anspruch, der Islam verfüge über ein Instrument, das mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen vermag. Als dieses Instrument gilt in der so genannten Islamischen Ökonomik die Almosensteuer zakat, die es zu modernisieren gelte. Dies betrifft Fragen der Neudefinition der Kollektions- und Distributionsmodi der zakat, der einziehenden Instanz sowie der zu erwartenden Steuerwirkungen. Den Rahmen für ein modernes Verständnis der zakat bildet allerdings das klassische zakat-Gesetz der islamischen Rechtsschulen. Dieses definiert die zakat als 'ibada maliya, als "finanzielle Leistung mit gottesdienstlichem Charakter", die alle mündigen und zurechnungsfähigen Muslime zu erbringen haben. Kurzgefasst bestimmt es die zakat als eine Sozialabgabe auf den Wertzuwachs verschiedener Vermögensarten, die einmal jährlich erhoben wird und deren Aufkommen an acht Empfängergruppen verteilt werden soll.
Die zentrale Fragestellung der Untersuchung lautet, in welchem Verhältnis die Bildung zeitgenössischer zakat-Theorien und die Konstruktion des "Systems" Islamische Ökonomik zueinander stehen. Sind es die auf einer spezifischen Perzeption des klassischen zakat-Gesetzes beruhenden zakat-Theorien, die auf die Konstruktion des "Systems" Islamische Ökonomik wirken, oder sind es konstitutive Merkmale der Islamischen Ökonomik - etwa die ihr zugrundeliegenden Ethikkonzepte, das Staatsverständnis oder eine spezifische Epistemologie -, die ihrerseits die Bildung zeitgenössischer zakat-Theorien bestimmen'
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