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Der Querdenker und Querulant Jakub Deml, der zu den eigenwilligsten und umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts im tschechischen Sprachraum zählt, wird hier erstmals in einer deutschsprachigen Monographie vorgestellt. Aus literarischer Sicht sind es sowohl das Schreiben im Schnittfeld unterschiedlicher stilistischer und kultureller Tendenzen als auch die Etablierung neuer Gattungsmuster, die Deml zu einem höchst originellen und innovativen Autor machen. Weil er gegen Autoritäten und Institutionen, gegen Ämter und Obrigkeiten kämpfte, wurde Deml bald nach seinem Tod zur Kultfigur des 'Underground' sowie der Jugend- und Protestbewegung. Die offizielle Kulturpolitik hingegen versuchte, ihn totzuschweigen. Mit der Rekonstruktion seiner kaum bekannten Lebensgeschichte und der exemplarischen Analyse seiner Texte verdeutlicht Alexander Wöll, warum Deml, an dessen künstlerischer Entwicklung sich das Zerbrechen der pluralen Kultur der drei böhmischen Gruppierungen von Tschechen, Deutschen und Juden nachzeichnen lässt, der Rang eines tschechischen Rimbauds zuerkannt wurde.
Auteur
Alexander Wöll unterrichtet als Privatdozent slavische Kultur- und Literaturwissenschaft an der Universität Regensburg.
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