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Dieses Buch zeigt die konkrete Ausformung und die Arbeitsprozesse des nicht-sprachlichen Denkens. Es untersucht die Funktionen des szenisch-phantasmatischen Systems in seinen grundlegenden Arten und Komponenten sowie dessen konkretes Arbeiten anhand zentraler Themen. Methodische Grundlage ist die deskriptive Phänomenologie Husserls.
Als normale und entwickelte Menschen denken wir zwar für gewöhnlich im Modus der Sprache, aber das ist nicht unsere einzige Weise zu denken. Es gibt nicht nur prinzipiell, sondern auch faktisch funktionierende Alternativen: Ein System der nicht-sprachlichen Repräsentation kognitiver Inhalte im menschlichen Bewusstsein. Dieses System kann zur Darstellung und Manipulation vorgestellter Sachverhalte eingesetzt werden, sodass Folgerungen, Handlungsalternativen und die Planung der Zukunft auf der Grundlage vorangegangener Erfahrung möglich werden. Für dieses nicht-sprachliche Denken ist das szenisch-phantasmatische System zentral, das auf der Grundlage von kurzfristigen Phantasmen arbeitet, die uns wie wirklich gesehene Tatsachen, Situationen und Szenen erscheinen, obwohl sie aus der Imagination stammen.
Das nicht-sprachliche System lässt sich als ein noch funktionierendes Überbleibsel eines Systems interpretieren, das wir mit den Hominiden und vielen Tieren gemeinsam haben. Diese Hypothese, bestärkt durch viele eindrucksvolle Beispiele intelligenten Verhaltens bei Tieren, wird in einigen Aspekten bereits von der neurologischen Forschung bestätigt.
Das Buch bietet eine systematische und umfassende Behandlung des Themas, indem es die eidetische Phänomenologie des Denkens mit der empirischen und vergleichenden Psychologie, mit Neurologie, Evolutionstheorie, Primatologie und auch einigen herausfordernden Einsichten angewandter Disziplinen in eine fruchtbare Diskussion bringt.
Das erste Buch, das das nicht-sprachliche Repräsentationssystem des menschlichen Geistes systematisch behandelt Das Buch bietet einen Zugang zu der Diskussion aus dem Gesichtspunkt vieler Disziplinen Die Untersuchung verwendet die deskriptive Phänomenologie, um die Methoden nicht-sprachlichen Denkens bei Mensch und Tier zu untersuchen
Auteur
Dieter Lohmar is Professor for Philosophy at the University of Cologne and Director of the Husserl-Archive Cologne. His research interests are phenomenology, transcendental philosophy, empiricism, philosophy of formal sciences and anthropology. Beside numerous articles he is the author of: Phänomenologie der Mathematik (Kluwer Dordrecht 1989), Erfahrung und kategoriales Denken (Kluwer Dordrecht 1998), Edmund Husserls 'Formale und Transzendentale Logik' (Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, Darmstadt 2000) and Phänomenologie der schwachen Phantasie (Springer Dordrecht 2008).
Contenu
Einleitung.- I. Die prinzipielle Möglichkeit nicht-sprachlicherRepräsentations-Systeme.- II. Argumente für die reale Existenz nicht-sprachlicher Repräsentationssysteme.- III. Die konkrete Ausformung der nicht-sprachlichen Repräsentations-Systeme und ihre wichtigsten Teilsysteme. Das szenisch-phantasmatische System.- IV Weitere zentrale Themen des nicht-sprachlichen Denkens.- V. Leistungsvergleich von szenisch-phantasmatischem undsprachlichem Denken.- VI. Probleme im szenisch-phantasmatischen System und Konflikte des szenisch-phantasmatischen mit dem sprachlichen System.- VII. Analogische Repräsentationssysteme in therapeutischen, theoretischenund technischen Feldern.- VIII. Ein autobiographisches Beispiel für das Denken in Bildern.- IX. Zu José Luis Bermúdez' Thinking without words.