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Kausalität und Teleologie sind zentrale Begriffe in der Philosophie von G. W. Leibniz (16461716). Leibniz betont immer wieder, dass das Weltgeschehen zugleich kausal und final bestimmt ist. In epistemologischer Hinsicht bedeutet dies, dass jedes Ereignis sowohl aus seiner Ursache als auch aus seinem Zweck heraus erklärt werden kann. Für die Ontologie gilt, dass physische Ereignisse durch Wirkursachen bestimmt sind, die ihnen zugrundeliegenden Substanzen aber nach Perfektion streben und damit auf Ziele hin ausgerichtet sind. Leibniz entwickelt in diesem Zusammenhang ein komplexes philosophisches System, das diese scheinbar gegenläufigen Ideen integrieren soll und das eine Prinzipienlehre, eine komplexe Substanzontologie, eine Theorie dynamischer Kräfte und eine Organismuskonzeption umfasst. Anders ausgedrückt: Leibniz will die galileische Mechanik mit der aristotelischen Substanzenlehre und der christlichen Schöpfungslehre versöhnen. Ansgar Lyssy macht einen Vorschlag, wie diese metaphysische Synthese zu verstehen ist.
Auteur
Ansgar Lyssy, Studium der Philosophie an der TU Berlin, 2011 Promotion bei Prof. em. Hans Poser. Von 2008 bis 2010 Mitarbeiter an der FernUniversität Hagen und 2011 an der G.W. Leibniz-Bibliothek Hannover. 2012 hatte er eine Lehrvertretung für Prof. Günter Zöller an der LMU München inne und 20132014 eine Postdoc-Position an der Université de Montréal. Seit 2014 arbeitet er mit einem Forschungsprojekt zur Deutschen Aufklärungsphilosophie an der LMU München.