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Ein einfaches Leben ohne Ballast. Die Welt erkunden, ohne ihr Schaden zuzufügen. Diese Wünsche stehen am Anfang von Gregor Sieböcks einzigartigem 'Weltenwanderer'-Projekt. Drei Jahre lang lässt er alles hinter sich zurück, streift auf Pilgerwegen durch Europa, staunt über die einsame Weite Lateinamerikas, folgt im Hochland der Anden den Spuren der Inkas, wandert zu den verzauberten Tempelbergen Japans und durch die Wildnis Neuseelands. Am Ende seiner Reise hat er mehr gefunden, als er je erträumt hatte, und er ist noch lange nicht angekommen ...
Gregor Sieböck, geboren 1976, studierte Wirtschaft und Umweltwissenschaften. Der 'Weltenwanderer' legte in drei Jahren 15000 Kilometer zurück. Seit Juli 2008 ist er wieder zu Fuß unterwegs, diesmal auf unbestimmte Zeit und ohne festes geografisches Ziel.
Vorwort
In drei Jahren von Bad Ischl nach Neuseeland 15 000 Kilometer zu Fuß um die halbe Welt.
Autorentext
Gregor Sieböck, geboren 1976, studierte Wirtschaft und Umweltwissenschaften. Der "Weltenwanderer" legte in drei Jahren 15000 Kilometer zurück. Seit Juli 2008 ist er wieder zu Fuß unterwegs, diesmal auf unbestimmte Zeit und ohne festes geografisches Ziel.
Leseprobe
Der Traum von einem anderen Leben
In zwanzig Jahren wirst du eher darüber enttäuscht sein, was du nicht gemacht hast, als was du gemacht hast.
Hole den Anker ein und segle hinaus aus dem sicheren Hafen. Erforsche, träume, entdecke.
Mark Twain
Der Zug hält. Eilig öffne ich die Tür und stelle die große Tasche auf den Bahnsteig. Dann hüpfe ich wieder in den Wagon hinein, hole den schweren Koffer mit den Projektoren heraus, schließlich den Rucksack und zu guter Letzt die Sackkarre, mit der ich die ganze Ausrüstung transportiere. Geschafft! Doch der Zug wartet noch im Bahnhof. Ich hätte mich also nicht so beeilen müssen. Gemächlich packe ich die ganze Ausrüstung auf den Wagen und gehe los. Ein Bahnbediensteter kommt mir entgegen und fragt, wohin ich unterwegs bin. »Zum Diavortrag«, gebe ich ihm zur Antwort, »ich erzähle heute Abend in Ebensee Geschichten über meine dreijährige Wanderung um die Welt. Und schöne Bilder gibt's auch dazu.« Kurzes Zögern bei dem Bahnbediensteten, und dann meint er: »Ach, bist du etwa derjenige, der drei Jahre nichts gemacht hat?« »Nichts gemacht?« Plötzlich muss ich laut lachen und frage ihn, wie er das denn meint. »Nun«, gibt er zur Antwort, »ich habe da in der Zeitung von einem Vagabunden gelesen, der drei Jahre um die Welt gelaufen ist, einfach so, ohne zu arbeiten, er hat einfach nichts gemacht. Bist du das etwa?« Der Mann lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen und ich frage ihn scherzhaft: »Und du, was machst du gerade, auch nichts, oder? Was ist schon 'nichts'?« Seine Antwort kommt prompt: »Ich warte.« Da musste ich nun erst recht lachen.
Er wartete also. Wie lange müssen wir noch warten, um endlich festzustellen, dass unser Leben aufgrund des Wartens an uns vorbeigeht? Dieser Augenblick kommt schließlich nie wieder. Erinnerungen werden wach an meine Wanderung durch Kalifornien, wo immer wieder diese Fragen kamen: »Was machst du denn da? Du gehst? Warum? Kannst du dir nicht eine anständige Arbeit suchen?« Aber was ist schon eine anständige Arbeit? Den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen und ihn mit Informationen zu füttern? Waren durch halb Europa zu karren? Eine Straße bauen? Mache ich etwa nur dann etwas Anständiges, wenn ich damit viel Geld verdienen kann, oder gibt es noch mehr im Leben als wirtschaftlich erfolgreich zu sein? Versperrt uns vielleicht gerade diese Geschäftigkeit den Weg zu einem erfüllten Leben? Es waren genau diese Fragen, die mich beschäftigten, bevor ich zu meiner großen Wanderung aufbrach, und auf dem Bahnsteig in Ebensee kamen sie mir wieder in den Sinn. Da der Zug, auf den der Bahnbedienstete gewartet hatte, nun einfuhr, blieb jedoch keine Zeit mehr für ein weiteres Gespräch. So nahm ich meine Karre, ging damit zum Vortrag und erzählte meine Geschichte.
Bevor ich zur großen Reise aufbrach, arbeitete ich als Wissenschaftsassistent an der Universität Lund in Schweden und verfasste Studien über eine nachhaltige Energieversorgung. Ich reiste von einer Konferenz zur anderen, führte Interviews, saß stundenlang vor dem Computer, um Daten einzugeben, und präsentierte dann meine Erkenntnisse. Ein kleiner Kreis von Interessierten hörte mir gespannt zu, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass diese durchaus wichtigen Ergebnisse meiner Arbeit völlig spurlos an der Welt vorbeigingen. Aber die Zeit drängte, denn in den Zeitungen las ich von der drohenden Umweltkrise, von der Verschmutzung und Überfischung unserer Meere, vom steigenden Auto- und LKW-Verkehr, von der Zerstörung der Urwälder. Und immer wieder war die einzige Antwort der Wirtschaftstreibenden: »Wir brauchen noch mehr Wirtschaftswachstum, sodass wir uns irgendwann einmal ein umweltbewusstes Leben leisten könnten.« Irgendwann? Kaum einer wagte, den Status quo zu hinterfragen. Es war aber gerade dieses ständige Wirtschaftswachstum, das uns immer weiter an den Abgrund trieb, und nun wurde auch noch mehr davon gefordert
Inhalt
Vorwort
Der Traum von einem anderen Leben
Auf alten Pilgerwegen durch Europa
Vita est peregrinatio - Das Leben ist eine Pilgerwanderung Der Weg ist das Glück Über die Pyrenäen bis zum Meer Auf der Suche nach der Langsamkeit
Die Weite und Freiheit Patagoniens
Tierra del Fuego - Wind und endlose Pampas Patagonia magica - Magisches Patagonien Begegnungen am Ende der Welt Vamos - Auf geht's! Der Bauernhof am einsamen Fjord Die Kathedrale der Urwaldriesen
Unterwegs auf der königlichen Inkastraße
"Lejos, leeejos!" Der Weg ist noch weit Ein Wechselbad der Gefühle Hoch oben in den Anden Durch Perus wilden Norden Quito, Quito, endlich in Quiiitoooo!
Entlang der Küste Kaliforniens
Verbundenheit und Verlorensein Unterwegs auf den kalifornischen Highways Freundschaften am Wegesrand Meer und Berge
Durch die Weite Russlands
Mit dem Zug durch die sibirische Taiga
Im Land der aufgehenden Sonne
Zu den alten Tempeln Japans
Mit dem Frachtschiff nach Neuseeland
Auf hoher See Auf Maoripfaden durch Neuseeland Neubeginn Wieder unterwegs Die Begegnung mit Paul Bei den alten Kauribäumen Der Gott der kleinen Dinge Spirituelle Erkenntnisse Gehen und staunen In den Bergen In die Wildnis Du musst das Leben nicht verstehen ...
Heimkehr und Aufbruch
Nachwort zur Reise
Auf der Suche nach dem einfachen Leben
Das hat Folgen
Ein gutes Brot als die Basis für ein gutes Leben Bewusste Ernährung Der Weg der Lebensfreude und die Kraft der Sonne Unterwegs mit dem Gehzeug Die Entdeckung der Langsamkeit Eine ethisch verantwortliche Geldanlage Gemeinsam...
Tipps zur Wanderausrüstung
Danksagungen