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Dirk Rohrbach fühlt sich in keinem anderen Land so zuhause wie in Amerika. 40 Reisen in 25 Jahren hat er dorthin unternommen, Zehntausende von Meilen zurückgelegt: zu Fuß, im Kanu, auf dem Fahrrad und mit seinem 74er Ford Truck Loretta. Jetzt sattelt er wieder sein Rad und durchquert den Kontinent vom Atlantik zum Pazifik, immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und außergewöhnlichen Menschen. Die genaue Route ergibt sich unterwegs, kein GPS-Navi, sondern Seiten aus dem Straßenatlas weisen ihm den Weg. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch ein Land, an dessen Schizophrenie er hin und wieder verzweifelt, das ihn doch jedes Mal aufs Neue inspiriert.
Dirk Rohrbach, 1968 in Hanau geboren, ist Reisender, Fotograf, Journalist und Arzt. Er zählt mit seinen preisgekrönten Livereportagen zu den renommiertesten und erfolgreichsten Vortragsreferenten im deutschsprachigen Raum. Er bereist intensiv Nordamerika, umrundete die USA mit dem Rad und paddelte auf dem Yukon-River von den Quellseen durch Kanada und Alaska bis zum Beringmeer. Außerdem engagiert er sich mit Projekten zur Rettung der Sprachen der amerikanischen Ureinwohner. Er pendelt ohne festen Wohnsitz zwischen Amerika und Europa, von ihm liegen u.a. vor 'Yukon: 3000 Kilometer im Kanu durch Kanada und Alaska' und die 'Gebrauchsanweisung für Alaska'.
Autorentext
Dirk Rohrbach, 1968 in Hanau geboren, ist Reisender, Fotograf, Journalist und Arzt. Er zählt mit seinen preisgekrönten Livereportagen zu den renommiertesten und erfolgreichsten Vortragsreferenten im deutschsprachigen Raum. Er bereist intensiv Nordamerika, umrundete die USA mit dem Rad und paddelte auf dem Yukon-River von den Quellseen durch Kanada und Alaska bis zum Beringmeer. Außerdem engagiert er sich mit Projekten zur Rettung der Sprachen der amerikanischen Ureinwohner. Er pendelt ohne festen Wohnsitz zwischen Amerika und Europa, von ihm liegen u.a. vor "Yukon: 3000 Kilometer im Kanu durch Kanada und Alaska" und die "Gebrauchsanweisung für Alaska".
Leseprobe
Wie schön Deutschland im April sein kann. Und wie einfach man sich hier zurechtfindet. Nahezu lückenlos markieren die Wegweiser an den Radwegen unsere Strecke. Fulda, Werra, Weser, Bremen mit kurzem Fotostopp bei den Stadtmusikanten, dann Finale entlang der Bundesstraße nach Bremerhaven. Fünf Tage brauchen Matthias und ich für die gut 650 Kilometer durch die Flusstäler bis zur Nordseeküste. Mein Nacken ist verspannt, das rechte Knie geschwollen. Fit fühlt sich anders an. Immerhin hat sich die Ausrüstung bewährt, auch wenn ich wieder viel zu viel eingepackt habe. Aber in den nächsten zwei Wochen auf dem Schiff kann ich ja aussortieren.
Bremerhaven - New York, eine geschichtsträchtige Route. Mehr als sieben Millionen Menschen sollen von hier aus in eine unbekannte Welt aufgebrochen sein, verkündet der illuminierte Schriftzug über der Rezeption des Auswanderermuseums am Hafen, das wir am Morgen vor dem Ablegen meines Containerschiffs noch kurz besuchen.
Matthias begleitet mich mit dem Rad bis zum Kai, wo die »MSC Uganda«, noch fest vertäut, gerade beladen wird. Tausende von Containern müssen auf oder in den Schiffsrumpf, überall wuseln Hafenarbeiter und Matrosen. Ich frage mich durch und werde mit knappen Worten an den Kapitän verwiesen. Waldemar Murawski fährt seit Jahrzehnten zur See. Bei einem Gespräch später an Bord erklärt er mir die Faszination, die die Meere auf ihn ausüben.
»Als Kapitän da draußen bin ich immer noch ein Stück weit unabhängig, ich muss schnell entscheiden. Und das macht viel Spaß.«
Der Deutsch-Pole mag die Herausforderung, auch wenn Bürokratie und Richtlinien die romantische Vorstellung von der Seefahrerei genauso schnell zurechtrücken wie meine, während der Überfahrt als Hilfsmatrose auf oder unter Deck eingebunden zu sein. Schade, ich hatte mich schon im schnieken schneeweißen Matrosenoutfit das Oberdeck schrubben oder im Maschinenraum Kohle schippen sehen. Wobei die »Uganda« natürlich auf einen ganz anderen Treibstoff setzt: »Wir fahren mit verschiedenen Typen von Schweröl. In Europa darf man nur mit Low-Sulphur-Brennstoff fahren«, erklärt mir Kapitän Murawski. Das Gleiche gilt für Amerika: Ab einer Entfernung von 200 Meilen vor der Küste dürfen nur schwefelarme Treibstoffe eingesetzt werden. Mehr als 23 Knoten kann die »Uganda« damit machen, also etwa 43 Stundenkilometer. Meistens fährt sie aber im Eco-Modus mit 18 Knoten, um Sprit zu sparen. Dann braucht sie fast 100 Tonnen pro Tag. Die Tanks fassen mehr als 3000 Tonnen Treibstoff, das reicht theoretisch also für knapp einen Monat auf See. Tausende von Tonnen Schweröl pro Überfahrt - das klingt nicht sehr umweltfreundlich. Wenn man aber die Ladekapazität eines Superfrachters berücksichtigt, gibt es keine ressourcenschonendere Transportmethode.
Die Tage an Bord der »MSC Uganda« werden entspannend und geschäftig zugleich. Schlafen, Essen, Lesen und Arbeiten. In meiner passablen Zweizimmerkajüte schreibe ich meine »Gebrauchsanweisung für Alaska« fertig und plane grob meine Route. Alles ohne Internet, das an Bord eigentlich nur auf der Kommandobrücke verfügbar ist, mit steinzeitlicher Analoggeschwindigkeit. Ich probiere den Fitnessraum mit ein paar Hanteln, Tischtennisplatte und Ergometer. Leider ist der Sattel defekt und ein Training vorerst nicht möglich. Auf Sauna und Pool, den mir die Crew auf Wunsch gerne mit eiskaltem Atlantikwasser gefüllt hätte, verzichte ich und freue mich stattdessen auf die drei regelmäßigen Mahlzeiten in der Offiziersmesse. Die deutsche Crew und die zwölf Matrosen aus Kiribati und von den Philippinen essen getrennt. Es gibt reichlich, auch wenn die Gaumenfreude ein wenig zu kurz kommt. Zweimal am Tag brüht der reizende Steward extra für mich eine Kanne Kaffee und reicht dazu Dosenplätzchen. Zur Verdauung der vielen Kalorien gönne ich mir gelegentlich einen Hollywood-Blockbuster aus dem DVD-Archiv des Schiffs. Kei
Inhalt
Vorweg I. Aller Anfang ist weit II. Appalachia und der wilde Osten III. Country und Cash IV. Der Mittlere Westen und die endlose Prärie V. " High " in den Rocky Mountains VI. Durch rote Felsen und zum Roten Planeten VII. Auf Amerikas einsamster Straße VIII. Die schönste Zielgerade Danke