Ein tiefer See, eine verschwundene Tochter und ein hartnäckiger Ermittler, der niemals aufgibt: der erste Fall für Kristoffer Bark!
Jedes Jahr am Karfreitag schreitet der Polizeiermittler Kristoffer Bark am Ufer des Hjälmarensees entlang. Er sucht nach seiner Tochter - vergeblich. Denn vor fünf Jahren verschwand Vera am Abend ihrer Junggesellinnenfeier spurlos, nachdem sie auf den See hinausgerudert war. Ihre Leiche wurde nie gefunden ... Als nun eine Tote auftaucht, die Kristoffers Tochter verblüffend ähnlich sieht, lässt ihm die Vorstellung, dass beide Fälle miteinander verknüpft sind, keine Ruhe. Und obwohl ihm bei der Polizei niemand Glauben schenkt, lässt sich der hartnäckige Ermittler nicht abwimmeln. Zu Recht, denn die Wasser des Hjälmaren verbergen mehr als ein einziges Verbrechen, und Kristoffer Bark wird sie aufdecken ... Die sensationelle neue Krimi-Bestsellerreihe von der Erschafferin von Maria Wern/Kripo Gotland!
Anna Jansson wurde 1958 auf Gotland geboren, wo auch all ihre Bücher spielen. Ihre Kriminalromane über die Kommissarin Maria Wern haben sich fast zwei Millionen Mal verkauft. Sie wurden in siebzehn Sprachen übersetzt und sind außerdem als Fernsehserie auch international sehr erfolgreich.
Anna Jansson hat drei erwachsene Kinder. Mit ihrem Lebensgefährten lebt sie in der Nähe der mittelschwedischen Stadt Örebro, wo auch ihre Reihe um den Kriminalkommissar Kristoffer Bark spielt.
Janssons wegweisende Rolle für den Erfolg der schwedischen Kriminalliteratur wurde 2021 mit dem Ehrenpreis des schwedischen Crimetime Awards geehrt. Frühere Gewinner sind u.a. Håkan Nesser, Liza Marklund und Kerstin Ekman.
Autorentext
Anna Jansson wurde 1958 auf Gotland geboren, wo auch all ihre Bücher spielen. Ihre Kriminalromane über die Kommissarin Maria Wern haben sich fast zwei Millionen Mal verkauft. Sie wurden in siebzehn Sprachen übersetzt und sind außerdem als Fernsehserie auch international sehr erfolgreich. Anna Jansson hat drei erwachsene Kinder. Mit ihrem Lebensgefährten lebt sie in der Nähe der mittelschwedischen Stadt Örebro, wo auch ihre Reihe um den Kriminalkommissar Kristoffer Bark spielt.
Leseprobe
1
Es war Karfreitag. Der Frühling kam dieses Jahr spät. Das Eis trieb immer noch in zerbrochenen Schollen auf dem dunklen Wasser. Kriminalinspektor Kristoffer Bark hatte den Toyota Camry am Campingplatz in Hampetorp geparkt und wanderte jetzt in Richtung Naturreservat. Die Fähre zur Insel Vinö näherte sich dem Anleger. Er hob eine Hand gegen die Sonne und merkte, wie seine Augen zu tränen begannen.
Fünf Jahre lang war er immer wieder am Ufer des Hjälmaren entlanggewandert. Kilometer um Kilometer auf der Suche nach etwas, das ihm helfen könnte zu begreifen, was seiner Tochter zugestoßen war. Die polizeiliche Ermittlung war eingestellt worden, obwohl Kristoffer alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um sie am Laufen zu halten. Unabhängig davon war er von Tür zu Tür gegangen, bis er in dem Gebiet, in dem sie schlüssigerweise hätte gesehen werden können, mit jedem Anwohner gesprochen hatte. Er hatte versucht, die Bootsbesitzer ausfindig zu machen, die in jener Nacht am Karfreitag vor fünf Jahren draußen auf dem See gewesen waren, und mit allen gesprochen, die sich in der Umgebung aufgehalten hatten.
Die Polizei hatte die Windrichtung berechnet und mit Schleppnetzen und Spürhunden im Boot den See abgesucht. Ohne Ergebnis. Der See war trübe, aber flach. Sogar über den inneren Teil des Hjälmaren waren sie mit dem Schleppnetz gefahren. Freiwillige hatten geholfen. Die Kollegen vom Heimatschutz hatten getan, was sie konnten. Als sie die Suche schließlich einstellten, wandte sich Kristoffer an die Vereinigung Missing People.
Inzwischen hatten alle außer ihm selbst und Börje Hansson aufgegeben. Der nunmehr pensionierte Kollege, der die Ermittlung zu Veras Verschwinden geleitet hatte, wohnte selbst in Hampetorp, dem knapp dreißig Kilometer von Örebro entfernt gelegenen Fischerort. Ab und zu begleitete Börje seinen alten Kollegen auf seinen Wanderungen entlang des Sees. Doch nicht heute, am fünften Karfreitag nach Veras Verschwinden.
Die Ermittlung war nach zwei Jahren, zeitgleich mit Börjes Pensionierung, eingestellt worden. Die meisten waren wohl der Ansicht, dass Vera so wie Matilda, die im selben Boot gesessen hatte, ertrunken war. Ohne Beweis konnte Kristoffer diesen Gedanken nicht akzeptieren. Wenn man sein ganzes Leben lang mit Gewaltverbrechen zu tun hatte, dann gab es noch andere Szenarien. Kristoffer wollte für alle Möglichkeiten offenbleiben - außer für eine. Börje hatte ihn im Verlauf der Ermittlung gefragt, ob es Selbstmord sein könnte. Auf diese Frage hatte er, ohne zu zögern, mit Nein geantwortet. Vera hatte alle Gründe gehabt zu leben, möglicherweise erwartete sie sogar ein Wunschkind. Erst wenn Kristoffer ihren leblosen Körper mit eigenen Augen sah, würde er ihren Tod als eine Tatsache akzeptieren. Aber nicht, solange es noch eine mikroskopisch kleine Chance gab, dass sie am Leben war. Seine Tochter war eine Kämpferin. Sie war zwei Monate zu früh geboren, hatte eine Lungenentzündung mit Komplikationen ebenso überstanden wie einen Blinddarmdurchbruch. Vera liebte das Leben. Nichts deutete darauf hin, dass sie freiwillig entschieden haben könnte, es aufzugeben. Nicht auf ihrem eigenen Junggesellinnenabschied am Gründonnerstag, auf den am Ostersamstag ein aufwändiges Hochzeitsfest folgen sollte. Es sprach viel dafür, dass es ein Bootsunglück gewesen war. Aber wo war dann die Leiche?
Natürlich hatte er auch in andere Richtungen gedacht. Wenn Rasmus und sie Streit gehabt hätten, dann könnte Vera selbst beschlossen haben, zu verschwinden und vor ihrer Hochzeit zu fliehen. Doch Rasmus hatte das verneint. Sie könnte auch von einer bekannten oder unbekannten Person oder Gruppe entführt worden sein. Doch kein Entführer hatte von sich hören lassen, und niemand hatte Lösegeld verlangt. Kristoffer hatte Veras Kontakte aus dem Handy, ihrem Computer und dem alten Adressbuch, das er ganz unten in ihrer Sch