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Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte. (Richard David Precht)
Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein? Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch Wer bin ich? ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam! • Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen • Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!
"Wissensgenuss."
Autorentext
Richard David Precht, geboren 1964, ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich und wenn ja, wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung »Precht« im ZDF und diskutiert zusammen mit Markus Lanz im Nr.1-Podcast »LANZ & PRECHT« im wöchentlichen Rhythmus gesellschaftliche, politische und philosophische Entwicklungen.
Klappentext
"Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte." (Richard David Precht)
Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie - Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des LebensWas ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein? Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch "Wer bin ich?" ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam!. Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen. Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!
Leseprobe
Die griechische Insel Naxos ist die gre Insel der Kykladen im chen Meer. In der Mitte der Insel steigt die Bergkette des Zas bis auf tausend Meter an, und auf den wrzig duftenden Feldern grasen Ziegen und Schafe, wachsen Wein und Gemse. Noch in den 1980er Jahren besaNaxos einen legendn Strand bei Agia Ana, kilometerlange Sanddnen, in denen nur wenige Touristen sich Bambushtten geflochten hatten und ihre Zeit damit verbrachten, tr im Schatten herumzudsen. Im Sommer 1985 lagen unter einem Felsvorsprung zwei junge, gerade 20-jige Mer. Der eine hieJrgen und kam aus Dsseldorf; der andere war ich. Wir hatten uns erst vor wenigen Tagen am Strand kennen gelernt und diskutierten ber ein Buch, das ich aus der Bibliothek meines Vaters mit in den Urlaub genommen hatte: ein inzwischen arg ramponiertes Taschenbuch, von der Sonne ausgebleicht, mit einem griechischen Tempel auf dem Umschlag und zwei Mern in griechischem Gewand. Platon: Sokrates im Gespr.
Die Atmosph, in der wir unsere bescheidenen Gedanken leidenschaftlich austauschten, brannte sich mir so tief ein wie die Sonne auf der Haut. Abends, bei K, Wein und Melonen, sonderten wir uns ein wenig von den anderen ab und diskutierten weiter unsere Vorstellungen. Vor allem die Verteidigungsrede, die Sokrates laut Platon gehalten haben soll, als man ihn wegen des Verderbens der Jugend zum Tode verurteilte, beschigte uns sehr.
Mir nahm sie - fr einige Zeit - die Angst vor dem Tod, ein Thema, das mich zutiefst beunruhigte; Jrgen war weniger berzeugt.
Jrgens Gesicht ist mir entfallen. Ich habe ihn nie wieder getroffen, auf der Stra wrde ich ihn heute sicher nicht erkennen. Und der Strand von Agia Ana, an den ich nicht zurckgekehrt bin, ist laut zuverliger Quelle heute ein Touristen-Paradies mit Hotels, Zen, Sonnenschirmen und gebhrenpflichtigen Liegesthlen. Ganze Passagen aus der Apologie des Sokrates in meinem Kopf dagegen sind mir geblieben und begleiten mich gewiss bis ins Altenpflegeheim; mal sehen, ob sie dann immer noch die Kraft haben, mich zu beruhigen.
Das leidenschaftliche Interesse fr Philosophie habe ich nicht mehr verloren. Es lebt fort seit den Tagen von Agia Ana. Aus Naxos zurckgekehrt, leistete ich zunst einen unerquicklichen Zivildienst ab. Es war gerade eine sehr moralische Zeit, Nato-Doppelbeschluss und Friedensbewegung erhitzten die Gemter, dazu Abenteuerlichkeiten wie US-amerikanische Planspiele ber einen begrenzten Atomkrieg in Europa, die man sich ohne Kopfschtteln heute kaum noch vorstellen mag. Mein Zivildienst als Gemeindehelfer freilich regte nicht zu khnen Gedanken an; seit ich die evangelische Kirche von innen gesehen habe, mag ich den Katholizismus. Was blieb, war die Suche nach dem richtigen Leben und nach berzeugenden Antworten auf die gron Fragen des Lebens. Ich beschloss, Philosophie zu studieren.
Das Studium in Kln begann allerdings mit einer Enttchung. Bislang hatte ich mir Philosophen als spannende Persnlichkeiten vorgestellt, die so aufregend und konsequent lebten, wie sie dachten. Faszinierende Menschen wie Theodor W. Adorno, Ernst Bloch oder Jean-Paul Sartre. Doch die Vision von einer Einheit aus khnen Gedanken und einem khnen Leben verflchtigte sich beim Anblick meiner zuknftigen Lehrer sofort: langweilige ere Herren in braunen oder blauen Busfahreranzgen. Ich dachte an den Dichter Robert Musil, der sich darber gewundert hatte, dass die modernen und fortschrittlichen Ingenieure der Kaiserzeit, die neue Welten zu Lande, zu Wasser und in der Luft eroberten, gleichzeitig so altmodische Zwirbelbe, Westen und Taschenuhren trugen. Ebenso, schien es mir, wendeten die Klner Philosophen ihre innere geistige Freiheit nicht auf ihr Leben an. Immerhin brachte mir einer von ihnen schlieich doch das Denken bei. Er lehrte mich, nach dem Warum zu fragen und sich nicht mit schnellen Antworten zu begngen. Und er paukte mir ein, dass meine Gedankenge und Argumentationen lckenlos sein sollten, so dass jeder einzelne Schritt mglichst streng auf dem anderen aufbaut.
Ich verbrachte wunderbare Studienjahre. In meiner Erinnerung vermischen sie sich zu einer einzigen Abfolge aus spannender Lektre, spontanem Kochen, Tischgespren beim Nudelessen, schlechtem Rotwein, wilden Diskussionen im Seminar und endlosen Kafteerunden in der Mensa mit Bewungsproben unserer philosophischen Lektre: ber Erkenntnis und Irrtum, das richtige Leben, ber Fuall und natrlich darber, warum Mann und Frau - wie Loriot meinte - nicht zusammenpassen. Das Schne an der Philosophie ist, dass sie kein Fach ist, das man je zu Ende studiert. Genau genommen, ist sie noch nicht einmal ein Fach. Naheliegend w es deshalb gewesen, an der Universitzu bleiben. Aber das Leben, das meine Professoren fhrten, erschien mir, wie gesagt, erschreckend reizlos. Zudem bedrckte mich, wie wirkungslos die Hochschulphilosophie war. Die Aufse und Bcher wurden lediglich von Kollegen gelesen, und das zumeist nur, um sich davon abzugrenzen. Auch die …