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»Die Bibel hat einen Körper, eine Seele und einen Geist. Wer bei den Ereignissen, die in der Bibel berichtet werden, und bei den Personen, die darin handeln, stehen bleibt, wird nur den Körper kennenlernen. Wer spürt, dass etwas Tiefes, Wesentliches aus diesen Berichten hervorgeht, beginnt, die Seele zu erforschen, und nährt sich von ihr, wie man sich von der Luft zum Atmen oder vom Duft der Blumen ernährt. Wer schließlich lange studiert hat, nach welchen Gesetzen Gott das Universum und den Menschen erschaffen hat und welche Beziehungen zwischen der physischen, psychischen und spirituellen Welt bestehen, dem offenbart die Bibel ihren Geist.« »Die heiligen Bücher aller Religionen sind sehr wertvolle Werke, aber das menschliche Wesen ist noch wertvoller, denn er ist lebendig und trägt das ganze Universum in sich. Selbst wenn die heiligen Bücher verschwinden sollten, könnte man das Wissen, das sie enthalten, wiederentdecken, denn es hat seinen Ursprung im Tierkreis, in den Sternen und auch im menschlichen Wesen. Um die Bibel zu verstehen, muss man ein wenig aus den Texten heraustreten und woanders hinschauen, weiter hoch, weiter fort, in das Leben.« Omraam Mikhaël Aïvanhov (1900 bis 1986), Philosoph und Pädagoge bulgarischer Herkunft, lebte ab 1937 in Frankreich. Obwohl sein Werk die vielfältigen Aspekte der Einweihungswissenschaft behandelt, hebt er hervor: »Die Fragen, die sich uns stellen, werden immer dieselben sein: Wer sind wir, was ist der Sinn unseres Lebens, wie überwinden wir die die Hindernisse, die auf unserem Wege liegen. Fragt mich nicht nach etwas anderem, ich werde immer auf diese gleichen Themen zurückkommen: auf unsere Entwicklung, unsere Schwierigkeiten, den Weg, den wir gehen müssen, und die Methoden, um ihn zu gehen.« Das Werk von Omraam Mikhaël Aïvanhov war ursprünglich eine Sammlung von mehreren tausend Vorträgen und Gesprächen, die stenografiert oder aufgezeichnet wurden. Daraus haben die Prosveta Verlage Bücher und andere Medien erstellt. Inzwischen gibt es mehr als 100 Bücher in deutscher Sprache. Das Sortiment wird ständig erweitert.
Autorentext
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Leseprobe
Vorwort Meister Omraam Mikhaël Aïvanhov hatte eine große Offenheit gegenüber Doktrinen und Techniken aus mehreren Traditionen. Das bezeugen seine Berichte von seinen Aufenthalten in Indien und Japan, aber auch seine Erforschung der menschlichen Psyche und ihrer Mechanismen, die er auf das System von sechs Körpern und die Existenz von feinstofflichen Zentren (Solarplexus, Hara Zentrum, Chakras) gründet. Seine Offenheit zeigte sich auch im Platz, den er der Meditation gibt, oder in der Bedeutung, die er dem physischen Körper in der spirituellen Praxis zuerkennt. Auch seine Hinweise bezüglich der Aura und ihren Kräften sowie der Glaube an die Reinkarnation bezeugen seinen Weitblick. Er betrachtet diese verschiedenen Wissenszweige als aus derselben ursprünglichen Quelle hervorgegangen, sodass sich die verschiedenen spirituellen Sichtweisen ergänzen und gegenseitig erhellen. Indessen ist es die Bibel, die schon sehr früh sein Leben auf besondere Weise beeinflusst hat, was auch in zahlreichen Passagen seiner Autobiographie belegt ist.* Der Meister lebte während seiner ersten Jahre in einem kleinen Dorf, im Süden der heutigen Republik Mazedonien gelegen, und er erzählt: »Ich glaube, dass ich einen Teil meiner Kindheit ein wenig außerhalb meines Körpers verbracht habe, in einer Art wachem Traum. In der Schule war ich nicht sehr aufmerksam, doch dann ist eines Tages etwas Seltsames geschehen. Der Lehrer hat uns aus dem 1. Buch Mose den Bericht von der Erschaffung der Welt vorgelesen: »Im Anfang war das Wort, Gott schuf den Himmel und die Erde« Und plötzlich war es wie eine Art Offenbarung. Ich muss sechs Jahre alt gewesen sein, nicht älter, und ich verstand kaum, was da gesagt worden war. Aber jedes einzelne Wort hat sich mir so tief eingeprägt, dass ich diesen Text fast sofort auswendig wusste. Der Lehrer, meine Eltern, alle waren erstaunt. Und mit welchem Stolz wiederholte ich vor ihnen, was Gott am ersten Tag, am zweiten Tag, am dritten Tag getan hatte. Was war geschehen, dass ich diesen Text plötzlich so leicht behalten konnte?« »Später hat mich die Episode von der Sintflut beeindruckt: das Verschwinden der Erde unter den Wassern und Noah, der sich mit seiner Familie und einem Paar von jeder Tier-Spezies in die Arche rettete. Aber dennoch hat der Bericht von der Schöpfung der Welt bei mir den stärksten Eindruck hinterlassen. Jetzt kenne ich ihn zwar nicht mehr auswendig, aber er hat mich weiterhin beschäftigt. Ich habe ihn lange studiert, darüber meditiert, und ich habe ihn auch manchmal für euch kommentiert.« Er war acht Jahre alt, als seine Familie nach Varna an die Schwarzmeerküste in Bulgarien zog. Sein Vater hatte dort ein Unternehmen für Holzkohle aufgebaut, doch kurze Zeit später starb er. Dieser Verlust rief in ihm ein großes Trauma hervor. Wie sehr ihm die Autorität eines Vaters gefehlt hat, fasste er in folgende Worte: »Ich habe niemals nicht wieder gutzumachende Dummheiten angestellt, aber ich weiß, was es heißt, ein Kind zu sein, dessen Energien nicht kanalisiert sind.« Die folgende Episode begab sich während der Schulferien: »Arbeiter, die meinen Vater gut gekannt hatten und Freunde unserer Familie geblieben waren, haben mich in den Wald mitgenommen, wo sie Holzkohle machten. Ich habe dort einen Monat verbracht und zugesehen, wie sie die Kohle zubereiteten, und manchmal habe ich auch geholfen. Sie haben mir eine kleine Hütte gebaut und sogar eine Leiter gegeben, damit ich auf den Baum klettern konnte, der gleich daneben stand. Eines Tages gab mir einer von ihnen die Evangelien zu lesen. Es war das erste Mal, dass ich sie in Händen hielt, und ich habe sie sehr aufmerksam gelesen. Dabei umgab mich eine solche Stille, ein solcher Friede! Ich werde diesen riesigen Wald mit seinen großartigen Bäumen niemals vergessen.« »In diesem Alter haben mich am meisten die Wunder beeindruckt, die Jesus vollbrachte: wie er die Kranken heilte, die Dämonen vertrieb usw. Immer wieder habe ich die Geschichte von dem Besessenen gelesen, den niemand zügeln konnte: Man kettete ihn an, doch es gelang ihm, die Ketten zu sprengen. Er lief überall ohne Kleidung herum und schlief in Gräbern. Und da kam Jesus, der ihn fragte: »Wie ist dein Name?« Und der Mann antwortete: »Legion«, denn, so heißt es im Evangelium, es waren mehrere Dämonen in ihn eingetreten. Jesus befahl den Dämonen, den Mann zu verlassen, und plötzlich war der derart befreite Besessene wieder im Besitz seines normalen Menschenverstandes. Er war bereit, sich wieder anzukleiden und setzte sich ruhig zu Jesu Füßen.« »Wie sehr mich dieses Bild beeindruckt hat! Ein Mann, der sich kurz zuvor wie ein Irrer gebärdete, dann aber plötzlich wieder bei Verstand war. Ich habe ihn mir ganz deutlich vorgestellt, wie er dort saß und Jesus liebevoll mit einem ruhigen Gesichtsausdruck und einem anderen Licht in den Augen ansah. Warum ich so beeindruckt war? Weil ich mich in gewisser Weise mit ihm identifiziert…