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Ist eine geistige Behinderung einfach da oder wird sie gemacht - von den äußeren Lebensbedingungen, von der Gesellschaft, von Behörden, von Ärzten? Auf alle Fälle wird sie erst im Kontext von Gesellschaft überhaupt zu einer Behinderung. Geistige Behinderung ist nie nur das Problem der betroffenen Menschen, sondern immer auch das ihres persönlichen und gesellschaftlichen Umfeldes.
»Das Buch will helfen, das Verhalten von Menschen mit geistiger Behinderung, ihre Denkweisen und ihre Gefühlswelten verstehen zu lernen und angemessen damit umzugehen... Es richtet sich an alle, die professionell mit geistig behinderten Menschen und ihren Angehörigen zu tun haben, kann aber auch von den Familienmitgliedern mit viel Gewinn gelesen werden.« Werkstatt:Dialog (Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V.), Januar 2006) »Die Autorin, Marlis Pörtner, lebt und arbeitet in Zürich, ist Psychologin und Psychotherapeutin SPV, begleitet seit vielen Jahren Menschen mit geistiger Behinderung und legt uns nun mit diesem Buch ihre diesbezüglichen Erfahrungen vor ... Ihre Begabung als psychotherapeutische Kommunikatorin stellt sie in diesem neuen, gut gemachten Buch, erneut unter Beweis. ... In diesem empfehlenswerten Buch wird Normalität als das gesehen, was dem jeweiligen behinderten Menschen am besten entspricht ... Pörtners wichtigster Tipp, auf was es im Verstehen und Begleiten von Menschen mit geistiger Behinderung wirklich ankommt, ist: Ihnen im Rahmen der Realität, in der wir leben, ermöglichen sie selbst zu sein.« Theodor Itten (A Jour, Zeitschrift des ASPV, November 2004) »Mit dem Buch "Brücken bauen" ist der Psychologin und Psychotherapeutin Marlis Pörtner ein in seiner eindrücklichen Sachkompetenz überaus feinfühliges und informatives Werk gelungen. Ein tatsächlicher Brückenschlag zwischen der Welt geistig behinderter und derjenigen so genannt normaler Menschen. Subtil bringt uns die Autorin dazu, unsere Grundhaltung beziehungsweise unser Selbstverständnis gegenüber geistig behinderten Mitmenschen zu prüfen, und schärft gleichzeitig unseren Blick für eine Andersartigkeit, die mit Minderwertigkeit nicht das Geringste zu tun hat. ...« (punktum, Schweizer Berufsverband für angewandte Psychotherapie, 3/2004) »... Marlis Pörtner hat mit "Brücken bauen" ein weiteres Buch geschrieben, das aus meiner Sicht unbedingt in die Hände von Bezugsbetreuern, Heilpädagogen und Therapeuten gehört. Es ist ein wissenschaftliches Buch, das verständlich und anschaulich Wege aufzeigt, Menschen mit geistiger Behinderung zu verstehen und zu begleiten. Hinter dem Text spürt man die empathische und professionelle Persönlichkeit der Autorin. Das weckt Neugier auf weitere Veröffentlichungen.« Doris Mehring (Gesprächspsychotherapie und Personenzentrierte Beratung 1/2004) »Ausgehend von ihren Erfahrungen als Psychotherapeutin und Beraterin von Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung versucht die Autorin, Brücken zu bauen, die einen eigenen Weg zur Welt geistig behinderter Menschen erschliessen können. ... Ihre Überlegungen und Reflexionen illustriert Marlies Pörtner mit Beispielen aus ihrer psychotherapeutischen bzw. beraterischen Praxis. Diese Beispiele spiegeln somit auch ein Stück weit die in Institutionen bestehenden Arten des Umgangs mit Menschen mit geistiger Behinderung. Auch wenn Pörtner wenig an den geschilderten problematischen Arten des Umgangs kritisiert, wird dennoch deutlich, dass dringender Bedarf besteht, Menschen mit einer geistigen Behinderung besser zu verstehen, um ihre Lebensqulität zu verbessern. Dazu trägt dieses Buch bei und ist daher sehr zu empfehlen.« Barbara Jeltsch-Schudel (Viertelsjahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, Heft 1, Februar 2004) »... Im Unterschied zu vielen anderen sonderpädagogischen Fachbüchern gelingt es Pörtner in dieser Publikation, dem Leser den von ihr propagierten Verstehens-Zugang auch in ihrer Art der Beschreibung von Menschen mit geistiger Behinderung und ihrem Umfeld transparent zu machen. Formulierungen und Definitionen sind nicht nur praxisnah, sondern zeugen gleichermaßen von einem äußerst einfühlsamen und respektvollen Verständnis und Umgang mit den jeweiligen Personen mit geistiger Behinderung. ...« Saskia Schuppener (Geistige Behinderung 1/2004) »... "Brücken bauen" bietet eine konkrete Basis für die Praxis und richtet sich an alle, die professionell mit geistig behinderten Personen sowie mit ihren Angehörigen arbeiten wollen. Die Darstellungsweise ist ausführlich und leicht verständlich. Die Methode ist einfach und überzeugend: Aussage, Belege, Aussage, Belege oder was fast dasselbe ist: Beispiel, Kommentar, Beispiel, Kommentar. ... menschenfreundliches Wissen, das für sich selber spricht, aber sicherlich auch auf andere psychosoziale Bereiche übertragbar ist, z.B. mit kleinen Anpassungen auf den Bereich alter und verwirrter Menschen. "Brücken bauen" ist lebendige Psychologie, nicht psychologisches Konstrukt. Das Buch kann auch von Angehörigen sozial benachteiligter Personen und anderen Interessierten mit viel Gewinn gelesen werden. ...« Mark Galliker (Intern, 12/2003) »Ein gelungenes Werk! Die Zuneigung zu den Menschen, die wir behindert nennen, durchdringt diese gesamte Arbeit. Es wird deutlich, wie wichtig und bedeutungsvoll diese Menschen für unsere Gesellschaft sind. Gerade in der heutigen Zeit brauchen diese Menschen "Anwälte", brauchen Marlis Pörtner. Besonders die Auseinandersetzung mit der "Normalität" führt zur Wirklichkeit, die die Vielfalt braucht. ... Ich sehe, dass dieses Buch, nicht nur für professionelle Helfer, sondern auch für Angehörige und engagierte Mitbürger, ein mutmachender Anleiter ist, behinderten Menschen förderlich zu begegnen. Eine weite Verbreitung dieser Gedanken und dieser konkreten Handlungshinweise wünsche ich herzlich.« Helmuth Beutel »Es gilt, das Selbstkonzept geistig behinderter Menschen zu stärken, sie eigene Erfahrungen sammeln zu lassen, kurz: ihnen das Recht auf ein möglichst normales Leben einzuräumen. Eine Gewinn bringende Lektüre für Fachleute und Angehörige.« hiki, 01/2010
Autorentext
Marlis Pörtner, geboren 1933 in Zürich, war Schauspielerin, jobbte als Sekretärin, arbeitete als Rundfunksprecherin, Übersetzerin von Belletristik, Theaterstücken und Jugendbüchern, studierte später Psychologie, war viele Jahre als Psychotherapeutin und in der Fortbildung und Beratung sozialer Institutionen tätig. Sie war verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Am 31. Oktober 2020 ist sie verstorben.
Klappentext
Die Denkweisen, die Gefühlswelten und das Verhalten von Menschen mit geistiger Behinderung verstehen zu lernen und angemessen damit umzugehen, das ist die Absicht dieses Buches. Die Autorin führt uns Nicht-Behinderten vor Augen, welche Erwartungen behinderte Menschen an uns stellen, wie wir diese erfüllen können, aber auch, wie oft wir diese enttäuschen, wie oft wir ihre Bedürfnisse ignorieren oder ihnen ganz selbstverständliche Entwicklungsmöglichkeiten vorenthalten. Dies geschieht häufig unbewußt, ja in guter Absicht - etwa dann, wenn wir sie vor negativen Erfahrungen schützen wollen, ihnen dadurch aber ein wesentliches Element ihrer persönlichen Entwicklung vorenthalten. Statt dessen gilt es, ihr Selbstkonzept zu stärken und es ihnen zu ermöglichen, eigene Erfahrungen zu sammeln. Die Autorin zeigt anschaulich und lebensnah, daß schon die kleinen Schritte im nur scheinbar banalen Tageslauf für behinderte Menschen große Bedeutung haben können. Das Buch richtet sich an alle, die professionell mit geistig Behinderten und ihren Angehörigen zu tun haben, kann aber auch von den Familienmitgliedern mit viel Gewinn gelesen werden.
Inhalt
Einleitung und Dank
1 Normalität und geistige Behinderung - Was heißt das überhaupt?
2 Grundkonzepte
3 Wie man in den Wald hineinruft - die Bedeutung der Interaktion
4 Licht- und Schattenseiten der Normalisierung
5 Wohnen zwischen Ideal und Wirkl…