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Das Phänomen Jugendkriminalität ist ein sozial bedingtes und mit individuellen Konflikten verwobenes Problem, das aufgrund der Biografie der Jugendlichen und der Sozialisationsgeschichte bis in die Tiefenschicht der psychosozialen Integrität hineinreichen kann. Die Aufgabe der (psychoanalytischen) Pädagogik besteht darin, ein angemessenes Verständnis für die Lebenssituation der Jugendlichen zu finden, das adäquate pädagogische Antworten ermöglicht, fernab von überzogenen Strafbedürfnissen, fahrlässigem Wegsehen und kontextfreier individueller Adressierung.
Jugendkriminalität und delinquente Grenzüberschreitungen treten zu allen Zeiten in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Formationen auf. Die Aufgabe der (Psychoanalytischen) Pädagogik besteht darin, ein angemessenes Verständnis für die Lebenssituation der Jugendlichen zu finden, das adäquate pädagogische Antworten fernab von überzogenen Strafbedürfnissen, fahrlässigem Wegsehen und kontextfreier individueller Adressierung ermöglicht. Denn gesellschaftliche Verwerfungen haben einen erheblichen Anteil daran, dass notwendige Sozialisationsleistungen misslingen. Vor diesem Hintergrund zeigen die Autorinnen und Autoren, wie wichtig es ist, in der Pädagogik das Phänomen Jugenddelinquenz als ein sozial bedingtes und mit individuellen Konflikten verwobenes Problem zu verstehen, das aufgrund der Biografie und Sozialisationsgeschichte bis in die Tiefenschicht der psychosozialen Integrität hineinreichen kann. Die Voraussetzung für eine (pädagogische) Beziehungsgestaltung ist daher, die innere Konflikthaftigkeit, die strukturellen Besonderheiten der Persönlichkeitsentwicklung, Bindungserfahrungen und mögliche Traumatisierungen mit den entsprechenden Folgen zu berücksichtigen. Mit Beiträgen von Bernd Ahrbeck, Wilfried Datler, Mischa Engelbracht, Ulrike Fickler-Stang, Rebecca Friedmann, Andreas Hamburger, Helmwart Hierdeis, Dieter Katzenbach, Peter Möhring, Tilmann Moser, Hans-Joachim Plewig, Winnie Plha, Michaela Stiepel, Achim Würker und David Zimmermann
Zusammenfassung
»In den Vordergrund rückt die psycho-soziale Struktur der jugendlichen Täterinnen, deren innere Erlebenswelten Ausdruck in deviantem Verhalten finden, womit Fragen der persönlichen Entwicklung, der Person-Umwelt-Passung, der Ressourcenaktivierung und Belastungsbewältigung aufgegriffen werden. Das Jahrbuch zeigt in diesem Zusammenhang den lebendigen Beitrag Psychoanalytischer Pädagogik in der Versorgung jugendlicher Straftäterinnen auf und formuliert damit einen pädagogischen Auftrag jenseits von reiner Verhaltensoptimierung und Skills-Vermittlung. Entsprechend ist der Jahrbuchreihe und insbesondere der aktuellen Ausgabe zur Jugendkriminalität eine breite Leserschaft zu wünschen.« Gernot Hahn, Socialnet.de, 27. Januar 2022
Inhalt
Editorial Psychoanalytische Kriminologie Tilmann Moser Kriminalität und Familie Der Beitrag der Psychoanalyse Peter Möhring Dissoziale Kinder und Jugendliche Plädoyer für eine pädagogische Verantwortung und den gehaltvollen Blick zurück Ulrike Fickler-Stang Devianzpädagogische Diagnose Voraussetzung für nachhaltig integrierte jugendstrafrechtliche Maßnahmen Hans-Joachim Plewig »Geändert habe ich mich eigentlich nicht. Aber die Welt ist netter geworden ...« Überlegungen zu psychodynamisch orientierter Pädagogik mit delinquenten jungen Menschen Eine »Denkzeit« nach 20 Jahren der Arbeit mit Intensivstraftäter(inne)n Rebecca Friedmann & Winnie Plha Krisenbewältigung von PädagogInnen im Umgang mit aggressiven Kindern und Jugendlichen Ethnografische Rekonstruktion eines Konfliktes oder der Fall Niko Mischa Engelbracht Psychodynamische Aspekte der Behandlung im Jugendstrafvollzug zwischen Jugendstrafvollzugsgesetz und dem Habitus des New Public Management Michaela Stiepel Freie Beiträge Kälte, Gewalt und Beziehungsutopie Das märchenhafte Erleben beim Anschauen des merkwürdigen thailändischen Yakuza-Thrillers »Last Live in The Universe« Achim Würker Erinnern und Erzählen Skizze zum Umgang mit erzählter Schulgeschichte Helmwart Hierdeis Das internationale Doktorandenkolloquium psychoanalytische Forschung Ein Bericht Bernd Ahrbeck, Wilfried Datler, Andreas Hamburger, Dieter Katzenbach & David Zimmermann Rezensionen Ulrike Fickler-Stang: Dissoziale Kinder und Jugendliche unverstanden und unverstehbar? Frühe Beiträge der psychoanalytischen Pädagogik und ihre aktuelle Bedeutung Tillmann Kreuzer Bernhard Rauh, Jean-Marie Weber (Hrsg.): Lehrkräftebildung mit Fack ju Göhte: Junge Lehrerinnen und Lehrer zwischen Adoleszenz und Verantwortung Nora von Hammerstein Renate Barth: Unser letzter Sommer mit Sophie. Über das viel zu kurze Leben meiner Tochter Nora von Hammerstein Urte Finger-Trescher, Joachim Heilmann, Anke Kerschgens, Susanne Kupper-Heilmann (Hrsg.): Angst im pädagogischen Alltag Daniela Baldelli Günther Bittner: Damoklesschwerter. Psychoanalytische Reflexionen über das Bedrohtsein Johannes Gstach Die Mitglieder der Redaktion Lieferbare Bände des Jahrbuchs für Psychoanalytische Pädagogik im Psychosozial-Verlag