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Diese Monographie enthält die erste Darstellung vom Leben und Werk des Juristen und Gründers der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Als Ordinarius an der Universität zu Königsberg verfasste er in den Jahren zwischen 1798 und 1803 unter dem Einfluss der Ethik Kants seine ersten Schriften zum Naturrecht. Nach seiner Lehrtätigkeit in Halle ging Schmalz 1806 nach Berlin, wo er die Gründung der Universität vorbereitete und für die preußischen Reformer um den Freiherrn von Stein publizistisch tätig war. In seiner wissenschaftlichen Arbeiten zum Staats- und Verfassungsrecht nahm er als "Rechtskantianer" zwar zentrale Anregungen seines großen Königsberger Kollegen auf, lehnte jedoch die liberalen Implikationen der kantischen Theorie ( insbesondere die Gewaltenteilung) ab und plädierte weiterhin für eine gemäßigte Form der absoluten Monarchie.
Die Monographie enthält die erste Darstellung von Leben und Werk des Juristen und Gründungsrektors der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Der aus Hannover stammende Schmalz, dessen Biographie im ersten Teil der Arbeit rekonstruiert wird, wurde in Göttingen als Schüler Pütters zum Reichsjuristen herangebildet und ging 1789 als Ordinarius an die Albertus-Universität zu Königsberg. Hier blieb er bis 1803 und verfaßte unter dem Einfluß Kants seine ersten Schriften zum Naturrecht, die ihn bekannt machten. Von 1803 bis 1806 lehrte er (bis zur Schließung der Universität durch die Franzosen) in Halle und wechselte dann in die preußische Hauptstadt über, um dort die Gründung einer neuen Universität mit vorzubereiten. Daneben war er für die preußischen Reformer um den Freiherrn vom Steinpublizistisch tätig. Seines Ansehens, daß er sich als Gründungsrektor der Friedrich-Wilhelms-Universität (1810/11) erworben hatte, ging er allerdings 1815 wieder verlustig, als er mit einer Broschüre den sog. "Tugendbundstreit" entfesselte und sich auf diese Weise mit den deutsch-patriotischen Strömungen, die sich in den Befreiungskriegen entwickelthatten, anlegte. Der zweite Teil ist einer umfassenden Gesamtdarstellung seines wissenschaftlichen Werkes gewidmet. Nach einer Würdigung seines unter dem Einfluß der Ethik Kants entwickelten frühen Naturrechts wird ausführlich das Staats- und Verfassungsrecht rekonstruiert; es zeigt sich hier, daß er als "Rechtskantianer" zwar zentrale Anregungen seinesgroßen Königsberger Kollegen aufnahm, doch die liberalen Implikationen der kantischen Theorie - insbesondere die Gewaltenteilung - ablehnte und auch weiterhin für eine gemäßigte Form der absoluten Monarchie plädierte. Schließlich werden Schmalz' kameralwissenschaftliche und staatswirtschaftliche Arbeiten analysiert, die ihn als "letzten Physiokraten" in Deutschland ausweisen, die aber gleichwohl in ihrer Zeit noch starke Beachtung gefunden haben.
Autorentext
Hans-Christof Kraus, geboren 1958, studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Göttingen. Seit August 2008 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau. Hans-Christof Kraus ist u. a. Mitglied in der Historischen Kommission zu Berlin, der Preußischen Historischen Kommission, der Vereinigung für Verfassungsgeschichte sowie der International Commission for the History of Representative and Parliamentary Institutions.
Klappentext
Die Monographie enthält die erste Darstellung von Leben und Werk des Juristen und Gründungsrektors der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Der aus Hannover stammende Schmalz, dessen Biographie im ersten Teil der Arbeit rekonstruiert wird, wurde in Göttingen als Schüler Pütters zum Reichsjuristen herangebildet und ging 1789 als Ordinarius an die Albertus-Universität zu Königsberg. Hier blieb er bis 1803 und verfaßte unter dem Einfluß Kants seine ersten Schriften zum Naturrecht, die ihn bekannt machten. Von 1803 bis 1806 lehrte er (bis zur Schließung der Universität durch die Franzosen) in Halle und wechselte dann in die preußische Hauptstadt über, um dort die Gründung einer neuen Universität mit vorzubereiten. Daneben war er für die preußischen Reformer um den Freiherrn vom Steinpublizistisch tätig. Seines Ansehens, daß er sich als Gründungsrektor der Friedrich-Wilhelms-Universität (1810/11) erworben hatte, ging er allerdings 1815 wieder verlustig, als er mit einer Broschüre den sog. "Tugendbundstreit" entfesselte und sich auf diese Weise mit den deutsch-patriotischen Strömungen, die sich in den Befreiungskriegen entwickelthatten, anlegte. Der zweite Teil ist einer umfassenden Gesamtdarstellung seines wissenschaftlichen Werkes gewidmet. Nach einer Würdigung seines unter dem Einfluß der Ethik Kants entwickelten frühen Naturrechts wird ausführlich das Staats- und Verfassungsrecht rekonstruiert; es zeigt sich hier, daß er als "Rechtskantianer" zwar zentrale Anregungen seinesgroßen Königsberger Kollegen aufnahm, doch die liberalen Implikationen der kantischen Theorie - insbesondere die Gewaltenteilung - ablehnte und auch weiterhin für eine gemäßigte Form der absoluten Monarchie plädierte. Schließlich werden Schmalz' kameralwissenschaftliche und staatswirtschaftliche Arbeiten analysiert, die ihn als "letzten Physiokraten" in Deutschland ausweisen, die aber gleichwohl in ihrer Zeit noch starke Beachtung gefunden haben.
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