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Der Einstieg in die größte Fantasy-Saga unserer Zeit in vollständig überarbeiteter Neuausgabe!
Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab. Der erste Band zur Serien-Sensation GAME OF THRONES! Alle Bände von »Das Lied von Eis und Feuer«: Band 1: Die Herren von Winterfell
Band 2: Das Erbe von Winterfell
Band 3: Der Thron der Sieben Königreiche
Band 4: Die Saat des goldenen Löwen
Band 5: Sturm der Schwerter
Band 6: Die Königin der Drachen
Band 7: Zeit der Krähen
Band 8: Die dunkle Königin
Band 9: Der Sohn des Greifen
Band 10: Ein Tanz mit Drachen
Einzigartig einfach nur grandios!
Autorentext
George Raymond Richard Martin wurde 1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos »Das Lied von Eis und Feuer« wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie »Game of Thrones« verfilmt. 2022 folgt der HBO-Blockbuster »House of the Dragon«, welcher auf dem Werk »Feuer und Blut« basiert. George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere Verdienste um die Fantasy) und fünfzehnmal der Locus Award verliehen. 2013 errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico.
Leseprobe
Wir sollten umkehren, drte Gared, als es im Wald um sie zu dunkeln begann. Die Wildlinge sind tot.
Machen euch die Toten Angst?, fragte Ser Weymar Rois mit nur dem Anflug eines Lelns.
Gared liesich darauf nicht ein. Er war ein alter Mann, ber fnfzig, und junge Lords hatte er schon so manchen kommen und gehen sehen. Tot ist tot, sagte er. Die Toten sind nicht unsere Sache.
Sind sie denn tot?, fragte Rois leise. Welchen Beweis haben wir?
Will hat sie gesehen, sagte Gared. Wenn er sagt, dass sie tot sind, dann ist mir das Beweis genug.
Will hatte es gewusst. Frher oder spr wrde man ihn in den Streit hineinziehen. Meine Mutter hat mich gelehrt, dass Tote keine Lieder singen, warf er ein.
Das hat meine Amme auch gesagt, erwiderte Rois. Glaub nie etwas, das du an der Zitze einer Frau hrst. Selbst von den Toten kann man etwas lernen. Seine Stimme hallte nach, zu laut im drigen Wald.
Wir haben noch einen langen Ritt vor uns, erkle Gared. Acht Tage, vielleicht neun. Und es wird Nacht.
Unbeeindruckt sah Ser Weymar Rois zum Himmel auf. Das wird es jeden Tag um diese Zeit. Beraubt dich die Dunkelheit deiner Manneskraft, Gared?
Will konnte den angespannten Zug um Gareds Mund erkennen, den kaum unterdrckten Zorn in seinen Augen unter der dicken, schwarzen Kapuze seines Umhangs. Gared gehrte seit vierzig Jahren der Nachtwache an, als Mann und schon als Junge, und er war es nicht gewohnt, dass man sich ber ihn lustig machte. Doch es war mehr als das. Hinter dem verletzten Stolz bemerkte Will noch etwas anderes bei diesem alten Mann. Man konnte es wittern, eine nervse Anspannung, die der Angst geflich nahe kam.
Will teilte sein Unbehagen. Vier Jahre war er auf der Mauer. Als man ihn zum ersten Mal auf die andere Seite geschickt hatte, waren ihm all die alten Geschichten wieder eingefallen, und fast war ihm das Herz in die Hose gerutscht. Spr hatte er darber gelacht. Inzwischen war er ein Veteran, hatte hundert Patrouillen hinter sich, und die endlose, finstere Wildnis, welche die Sdler den Verfluchten Wald nannten, konnte ihn nicht mehr schrecken.
Bis zum heutigen Abend. Heute war irgendetwas anders. Eine Sche lag in dieser Finsternis, bei der sich ihm die Nackenhaare strten. Neun Tage waren sie geritten, nach Norden und Nordwesten und dann wieder nach Norden, hart auf den Fersen einer Bande von Plnderern. Jeder Tag war schlimmer als der Tag zuvor gewesen. Heute war der schlimmste von allen. Kalter Wind wehte von Norden her und liedie Be rascheln, als wn sie lebendig. Den ganzen Tag schon schien es Will, als wrden sie beobachtet, von etwas Kaltem, Unerbittlichem. Auch Gared hatte es gesprt. Will wollte nichts lieber als schnellstmglich zurck in den Schutz der Mauer reiten, nur war das nichts, was man seinem Vorgesetzten anvertraute.
Besonders nicht einem Vorgesetzten wie diesem.
Ser Weymar Rois war der jngste Sohn eines alten Geschlechts mit allzu vielen Erben. Er war ein hbscher Junge von achtzehn Jahren, mit grauen Augen, anmutig und schlank wie eine Klinge. Auf seinem mtigen, schwarzen Streitross ragte der Ritter ber Will und Gared mit ihren kleineren Kleppern hoch auf. Er trug schwarze Lederstiefel, schwarze Wollhosen, schwarze Hirschlederhandschuhe und ein feines, geschmeidiges Hemd aus schimmernden, schwarzen Ketten ber Schichten von schwarzer Wolle und gehetem Leder. Ser Weymar gehrte noch kein halbes Jahr zu den Brdern der Nachtwache, doch konnte niemand behaupten, er he sich auf seine Berufung nicht vorbereitet. Zumindest was seine Garderobe anging.
Sein Umhang war die Krnung. Zobel, dick und schwarz und weich wie die Snde. Ich wette, die hat er alle eigenhig gemeuchelt, der Mann, hatte Gared in der Kaserne beim Wein erkl, hat den kleinen Biestern die He umgedreht, unser gror Krieger. Alle hatten in sein Lachen mit eingestimmt.
Es ft schwer, Befehle von einem Mann anzunehmen, ber den man lachen musste, wenn man mal zu tief ins Glas geschaut hat, dachte Will, wend er zitternd auf seinem Klepper sa Gared musste wohl ebenso empfinden.
Mormont hat gesagt, wir sollten sie verfolgen, und das haben wir getan, sagte Gared. Sie sind tot. Die werden uns keinen ger mehr machen. Vor uns liegt ein harter Ritt. Nur das Wetter geft mir nicht. Wenn es schneit, knnte der Rckweg zwei Wochen dauern, und es knnte sein, dass wir uns noch ber Schnee freuen. Schon mal einen Eissturm erlebt, Mylord?
Der junge Herr schien ihn nicht zu hren. Er betrachtete die herabsinkende Derung, auf diese halb gelangweilte, halb abwesende Art und Weise, die er meist an den Tag legte. Will war lange genug mit dem Ritter unterwegs gewesen, um zu wissen, dass man ihn am besten nicht strte, wenn er so dreinblickte. Erz mir noch einmal, was du gesehen hast, Will. Sliche Einzelheiten. Lass nichts aus.
Will war Jr gewesen, bevor er sich der Nachtwache angeschlossen hatte. Nun, eigentlich Wilderer. Reiter hatten ihn in Mallisters Wald auf frischer Tat ertappt, als er gerade einen Hirsch hete, der dem Mallister gehrte, und ihm war nur die Wahl geblieben, das Schwarz anzulegen oder eine Hand einzubn. Niemand konnte so lautlos durch die Wer streifen wie Will, und die schwarzen Brder hatten nicht lange gebraucht, um sein Talent zu erkennen.
Das Lager liegt zwei Meilen von hier, hinter diesem Kamm, gleich neben einem Bach, sagte Will. Ich war so nah dran, wie ich mich traute. Sie sind zu acht, Mer wie Frauen. Kinder konnte ich keine sehen. An den Fels haben sie einen Unterstand gebaut. Mittlerweile ist er ziemlich schneebedeckt, aber ich konnte ihn trotzdem erkennen. Es brannte kein Feuer, aber die Feuerstelle war nicht zu bersehen. Niemand hat sich gerhrt. Ich habe sie lange beobachtet. Kein Lebender kann so lange still liegen.
Hast du Blut gesehen?
Nein, das nicht, rte Will ein.
Hast du Waffen gesehen?
Ein paar Schwerter, ein paar Bgen. Ein Mann hatte eine Axt. Sah schwer aus, mit doppelter Klinge, ein grausiges Stck Eisen. Es lag neben ihm, direkt bei seiner Hand.
Hast du darauf geachtet, wie die Leichen lagen?
Will zuckte mit den Achseln. Einige sitzen an den Stein gelehnt. Die meisten liegen am Boden. Als wn sie gestrzt. …
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