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Wenn 42,2 km einfach zu kurz werden: Ultra Marathon Laufen über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus: In Der Aufstieg der Ultraläufer analysiert der britische Starjournalist Adharanand Finn den immer beliebter werdenden Extremsport Ultralauf. Was treibt Menschen zum Ultra Marathon Training, wie weit kann man sich als Sportler motivieren und was macht den Reiz von Ultratrail und 24 Stunden Lauf aus? -Von Nische zu Trend: Wieso ist die Anzahl der Menschen, die ein Ultra-Rennen beendet haben, in den letzten 20 Jahren um 400% gestiegen? -Aus Skepsis wird Leidenschaft: der persönliche Weg des Läufers Adharanand Finn in die Welt der Ultra Marathons -Ultralaufsport in Österreich und Deutschland: So entwickelt sich die Szene weiter Was treibt Ultra-Läufer an? Begegnungen mit den extremen Charakteren der Lauf-Szene Adharanand Finn ist Autor des Kult-Buchs Running with the Kenyans (deutsch: Im Land des Laufens). Selbst begeisterter Läufer, ist er der Frage nachgegangen, was Menschen zu solchen oft mit Schmerzen verbundenen sportlichen Höchstleistungen antreibt. Was macht ein 100 km Lauf nicht nur mit dem Körper, sondern was verändert er im Kopf? Können übermenschliche Anstrengungen mentale Blockaden lösen? Mit Der Aufstieg der Ultraläufer ist ihm ein fesselndes Laufbuch gelungen, das auf den Spuren von Hardcore-Sportlern wie Dean Karnazes und Elisabet Barnes wandelt und der Faszination des Ultra-Runnings nachspürt eine Reise in das Zentrum der Sportart und ein neues Standardwerk zum Laufsport!
Autorentext
Adharanand Finn ist Autor der Werke Running with the Kenyans (deutsche Übersetzung: Im Land des Laufens) und The Way of the Runner: A journey into the fabled world of Japanese running . Im Land des Laufens war Sunday Times Sports Book des Jahres und für den William Hill Sports Book Award nominiert; bei den British Sports Book Awards wurde Finn mit ebendiesem Werk als bester neuer Schriftsteller ausgezeichnet. Er ist Redakteur beim The Guardian und freier Journalist.
Klappentext
"Born to Run" von Christopher McDougall (2009) und "Ultra Marathon Man" von Dean Karnazes (2005) sind Sportbücher, die die globale Laufszene nachhaltig geprägt und beeinflusst haben. Sie gehören zu den Klassikern der Lauf-Literatur. Doch nun schreiben wir 2019, und es ist Zeit für ein neues Standardwerk. Für dieses zeichnet der britische Starjournalist Adharanand Finn verantwortlich. In "Der Aufstieg der Ultra-Läufer" befasst er sich mit einer am schnellsten wachsenden Sportszene. In den vergangenen beiden Dekaden ist die Zahl der Finisher bei Ultra-Rennen um 400 (!) Prozent gestiegen. Mehr Teilnehmer weckt die Begehrlichkeit von Sponsoren und Ausrüstern. Siegläufer werden zu Superstars. Ultra Running war in der Tat einmal ein Reservat für Hardcore-Sportler. Heute ist der Ultra-Laufsport eine aufstrebende globale Industrie. Aber ist der Aufstieg dieses brutalsten und herausforderndsten Sports - mit Rennen, die sich über hunderte von Kilometern erstrecken und oft in extremen Umgebungen ausgetragen werden - ein Auflehnen gegen die aktuelle Lebenseinstellung in der ersten Welt oder das Symptom einer modernen Wohlstands-Krankheit? Auch, aber nicht nur dieser Frage geht Finn nach. In "Der Aufstieg der Ultra-Läufer" reist der preisgekrönte Autor in das Zentrum der Sportart, um die Gründe für dessen Aufstieg zu untersuchen und zu erfahren, was es denn braucht, um selbst ein Ultra-Sportler zu werden. Durch Begegnungen mit den extremen und schillernden Charakteren der Ultramarathon-Welt und seinen eigenen Lauf-Erlebnissen bietet Finn einen faszinierenden Bericht über Menschen, die die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeiten ausloten.
Leseprobe
Der Oman Desert Marathon war mein erster Ultramarathon. Das Rennen verläuft knapp 165 km durch brennend heißen Wüstensand. Eigentlich wollte ich ja gar nicht daran teilnehmen. Die Idee kam auf als mich ein Redakteur der "Financial Times" kontaktierte und fragte ob ich einen Artikel darüber schreiben würde. Meine erste Antwort damals war ein klares "Nein".
Wenn es ums Laufen geht, habe ich habe mich immer irgendwie als Puristen gesehen. Als einen Menschen, der gleich viel Bewunderung für jemanden empfindet, der für die Meile unter vier Minuten benötigt, genauso als für jemanden der rund um die Welt läuft. Um rund um die Welt zu laufen benötigt man Entschlossenheit, Verbissenheit, gute Vorausplanung und jede Menge Freizeit. Aber um schnell zu sein, wirklich schnell, dazu braucht es Können, Engagement und ein spezielles Talent, das über viele Jahre hinweg trainiert werden muss. Athleten wie Mo Farah, David Rudisha oder Eliud Kipchoge in voller Fahrt zu sehen war reine Poesie - menschliche Anstrengung kombiniert mit unglaublicher Grazie, Balance und Kraft. Es war Laufen in seiner schönsten Form.
Ultrarunning hingegen war so als drösche man so lange auf das Laufen ein bis es fast tot war. Rucksäcke, Stöcke, Verpflegung, Kopflampen - das alles machte es nur noch umständlicher. Es wurde zu etwas anderem. Bewundernswert und mutig, sicherlich. Verrückt und geisteskrank, möglicherweise. Aber mit Laufen hatte das nichts mehr zu tun.
Innerlich ärgerte es mich immer wenn Leute, die mich aufs Laufen ansprachen, mehr von der Distanz die ich gelaufen war beeindruckt waren als von meiner Zeit. Für mich war die Länge der Strecke irrelevant, wenn man nicht wusste wie schnell man gelaufen war. Meiner Meinung nach konnte so ziemlich jeder Jogger oder sogar Spaziergänger lange Distanzen zurücklegen, wenn er es nur wollte. Das war jetzt kein besonderer Verdienst.
Eines schönen Tages, ich holte mir gerade eine Tasse Kaffee im Londoner Büro, sprach mich ein Kollege, der wusste, dass ich gerne lief, auf das Thema an.
"Du machst doch Triathlon, oder?", fragte er.
"Nein", antwortete ich.
"Oh. Ultramarathon?"
"Nein", sagte ich. Er sah verwirrt drein.
"Also nur Marathon?", sagte er.
Einen Marathon zu laufen war früher einmal eine ganz große Sache. Die Leute ließen sich leicht damit beeindrucken. Manchmal fragten sie sogar nach der Zeit die man gelaufen war und wenn diese unter drei Stunden lag konnte man sehen wie sie beeindruckt ihre Augenbrauen hochzogen. Aber diese Kaffeepausenmentalität bei der man gerne den Kopf über die Verrücktheiten anderer schüttelt, bei der man diesen schnellen Fix von "verdammt, das ist ja komplett irre, na besser du als ich" haben will, sich jedoch nicht in irgendwelchen Details verlieren möchte, hat sich inzwischen an viel extremere Dinge gewöhnt. Marathons sind nur mehr kleine Fische. Es scheint als wären wir im Zeitalter des "es ist ja nur ein Marathon" angekommen. Heute muss Laufen schon mit der protzigen Vorsilbe "Ultra" daherkommen. Hundertsechzig Kilometer durch die Wüste? Wow. Das beeindruckt wirklich jeden.
Jeden außer mir, anscheinend. Immer wenn ich mir ein Video auf einer dieser Ultralaufseiten im Internet ansah und sah wie die Läufer zum Teil nur mehr gingen, tat mir das Herz weh. Ich erinnere mich an einen Blog namens "Das A bis Z des Ultrarunning" und unter G war zu lesen: "Gehen: eine Art sich fortzubewegen, die selten Anerkennung findet jedoch oft bei Ultramarathons zum Einsatz kommt. Um unser Gesicht einigermaßen zu wahren nennen wir es 'Powerhiking'."
In meiner Welt schneller 10.000 Meter-Läufe und dienstäglichen Laufbahnsessions mit meinem Leichtathletik Club beeindruckten Ultramarathons - das heißt Rennen über der Standarddistanz von 42,195 km - nur Leute die absolut keine Ahnung vom Laufsport hatten. Aber ich hatte eine Ahnung vom Laufen. Also sagte ich auch nein zu dem Oman Job...